Wertstoffkreislauf für Bauprodukte aus Aluminium

Wir freuen uns, Ihnen einen interessanten Artikel aus der Zeitschrift „ABBRUCH AKTUELL – Fachmaganzin des Deutschen Abbruchverbrandes e.V.“ vorstellen zu können. Den Artikel finden Sie in der Ausgabe 02/2023 auf S. 38/39″ der Zeitschrift.

Der A|U|F e.V. organisiert einen Recycling-Kreislauf für Fenster-, Türen- und Fassadenelemente aus Aluminium und nennt Abbruchunternehmen als wichtige Partner

Eines der wichtigen Themen unserer Zeit ist der Klimawandel. Auch die Bauindustrie muss ihren Beitrag dazu leisten. Der intelligente Umgang mit Wertstoffen ist eine Notwendigkeit, um die Auswirkungen des Klimawandels einzudämmen. Der Verein Aluminium und Umwelt im Fenster- und Fassadenbau e.V. (A|U|F e.V.) hat sich der Verwertung von Strangpressprofilen aus Aluminium verschrieben. Aluminium am Bau hat gute Argumente: Der Werkstoff kann ohne Qualitätsverluste und mit niedrigem Energieaufwand ausgezeichnet wiederverwertet werden. Wesentliche Voraussetzung dafür ist eine kreislaufgerechte Sammlung – auch durch qualifizierte Abbruchunternehmen.

Kreislaufwirtschaftsgesetz
Ziel des A|U|F e.V. ist es deshalb, das gebrauchte Aluminium aus Bauanwendungen in einem geschlossenen Stoffkreislauf zu halten und das auch zu dokumentieren. Der A|U|F-Kreislauf erfüllt alle Anforderungen des deutschen Kreislaufwirtschaftsgesetzes und des Ressourceneffizienzprogrammes der Bundesregierung.

Der A|U|F e.V. hat ein bundesweites Netz von qualifizierten Sammelstellen für Alt-Aluminium und Fertigungsreste aufgebaut. Mehr als 200 Mitglieder sammeln den anfallenden Aluminiumschrott und halten das Material im Kreislauf. Im Jahr 2021 betrug die angefallene bzw. entsorgte
Aluminiumschrottmenge aus dem Hochbaubereich in Deutschland mehr als 125.000 Tonnen. Davon wurden 76.183 Tonnen über den A|U|F erfasst und zertifiziert. Die Mitglieder und Partner des A|U|F können mit einem Zertifikat nachweisen, dass sie sich für einen verantwortungsvollen Umgang mit dem Wertstoff Aluminium engagieren.

Moderne Technik für saubere Schrotte
Die Aluminium-Schrotte werden von zertifizierten Betrieben nach höchsten technologischen Standards aufbereitet. In Schreddern werden die Bauteile zerkleinert, von Lacken befreit und mittels Laser-Verfahren von Fremdmaterialien getrennt. Die sortenreinen Aluminiumschrotte gehen anschließend an Gießereien, die daraus erneut Pressbolzen herstellen. Dieser Schmelzvorgag benötigt nur fünf Prozent der ursprünglich eingesetzten Energie und reduziert so den CO 2 -Footprint. Aus den Pressbolzen stellen Strangpresswerke wieder Bauprofile her, die an Metallbaubetriebe geliefert werden. Dort entstehen neue Fenstern, Türen und Fassaden.

Recycling beginnt beim Abbruch
Für Bauherren wird die Umwelt-Bewertung von Baustoffen immer wichtiger. Ressourceneffizienz, Rückbaubarkeit und Kreislaufwirtschaft sind
Innovationstreiber für die Baubranche. „Das Recycling beginnt mit dem Abbruchunternehmen auf der Baustelle. Deshalb ist uns der Kontakt zu dieser Branche besonders wichtig“, erklärt der A|U|F-Vorstandsvorsitzende Thomas Lauritzen. „Nur wenn die Schrotte kreislaufgerecht gesammelt werden, kann aus alten Elementen wieder ein Aluminium-Fenster entstehen. Deshalb suchen wir nach Kontakten zur Abbruch-Branche. Interessierte Unternehmen können sich als qualifizierte Sammelpartner bei uns registrieren lassen.“

Steigende Nachfrage
In den nächsten Jahren ist mit einer massiv steigenden Nachfrage nach Aluminiumschrotten zu rechnen. Die Rücklauf- und Sammelquoten
werden steigen, davon gehen Fachleute aus. „Wir versuchen, die am Weltmarkt stark nachgefragten Knetlegierungen für den Baubereich in Deutschland und Europa zu sichern. Gebrauchtes Aluminium ist eine wertvolle Rohstoffquelle zur Metallversorgung der verarbeitenden Betriebe. Zusammen mit unseren Mitgliedern arbeiten wir daran, diese Materialien in Europa zu halten und nicht quer durch die Welt zu transportieren“, betont der A|U|F-Vorstandsvorsitzende Thomas Lauritzen.